- Orphik
- Ọr|phik 〈f. 20; unz.; Rel.〉 altgrch. Geheimlehre über Reinigung u. Askese, Unsterblichkeit der Seele, Seelenwanderung, Entstehung der Welt u. Erlösung des Menschen [urspr. wohl Kult des thrak. Gottes Orpheus]
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Ọr|phik, die; - [griech. tà Orphiká, zu: Orphikós = zu Orpheus gehörend]:(in der griechischen Antike) Erbsünde u. Seelenwanderung lehrende religiös-philosophische Geheimlehre.* * *
Ọrphikdie, -, Orphịsmus, philosophische und religiöse Strömung, die - mit Wurzeln im Orient (Indien, Persien), in Thrakien mit Dionysos und Orpheus verbunden - seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland und später auch im übrigen östlichen Mittelmeerraum Verbreitung fand und sich auf die orphischen Dichtungen als heilige Schriften berief. Sie ist von einem radikalen (»ungriechischen«) Dualismus geprägt: Die Seele ist in die Materie verbannt (»der Leib ist das Grab der Seele«), aus der sie sich durch (ethische und asketische) Reinigung befreien muss; hierbei durchläuft sie - entsprechend ihren Taten - eine Kette von Wiedergeburten. Am Ende erreicht sie einen Ort der Seligen oder der Bestrafung. Ihren kultischen Ausdruck fand diese Weltsicht in den Mysterien des Dionysos, ihre Überzeugungen haben viele griechische Philosophen (besonders Pythagoras) und Dichter sowie hellenistische Bewegungen (Pythagoreismus, Gnosis, Neuplatonismus) beeinflusst.* * *
Ọr|phik, die; - [griech. tà Orphiká, zu: Orphikós = zu Orpheus gehörend]: (in der griechischen Antike) Erbsünde u. Seelenwanderung lehrende religiös-philosophische Geheimlehre.
Universal-Lexikon. 2012.